Nachtspeicherheizungen sind auch Windspeicherheizungen

04.06.2013, Bundesregierung hebt Wärmespeicher-Verbot auf

Beim Blick über den Tellerrand deutscher Energiepolitik sieht man sich gleich mit zwei globalen Fakten konfrontiert: Wachsende Weltbevölkerung – laut UNO bis zum Jahr 2030 um rund ein Viertel auf rund 8 Milliarden Menschen – und eine wachsende Wirtschaftsleistung, die mehr Energie benötigt denn je. Dem gegenüber steht die Forderung nach einer strategischen Umsetzung der Klimaschutzziele bis zum Jahr 2050. Diese Probleme erfordern Lösungen, die es ermöglichen, erneuerbare Energien effektiv zu nutzen.

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist die Speicherung von umweltfreundlich erzeugtem Strom – denn Windkrafträder, die auf die kostengünstigste und sauberste Art Strom erzeugen, sollen sich nicht umsonst drehen. Genau das geschieht aber in den „Stromtälern“ bei Nacht, wenn der erzeugte grüne Strom nicht verbraucht wird. Deshalb bedarf es Speicherkapazitäten.

Denn anders als bei der regelbaren, konventionellen Stromerzeugung (Öl und Kohle) und atomaren Stromerzeugung sind die Stromeinspeisungen durch Sonne und Wind kaum steuerbar. Erschwerend kommt dazu, dass der Leistungsbedarf von Stromkunden – je nach Tages- oder Nachtzeit – sehr unterschiedlich ist. Mit dem steigenden Anteil regenerativ erzeugter Energie werden daher Stromspeicher zur Abpufferung von momentaner Über- oder Unterproduktion bzw. von schwankenden Leistungsbedarfskurven unabdingbar.

Leistungsfähige Energiespeicher schaffen den Ausgleich

An effektiven Speicherlösungen und Steuerungskonzepten arbeiten die Energiekonzerne mit Hochdruck. Wie beim Energie-Mix setzen sie dabei auf einen Speicher-Mix. Nur begrenztes Ausbaupotenzial hat die indirekte Energiespeicherung in Pumpspeicherwerken, Druckluftspeicherwerken und Schwungradspeichern. Alternative Methoden wie die elektrochemische Speicherung mit großen, leistungsstarken Redox-Flow-Batterien oder Power-to-Gas (Speicher, die Strom in Wasserstoff wandeln) sowie die elektrostatische Speicherung werden derzeit erst noch erforscht und entwickelt. Eine wichtige Lösung ist auch die virtuelle Speicherung (ohne elektrische Zurückspeisung) in Form von thermischer Energie. Hierfür eignen sich Elektrospeicherheizungen bestens, weil sie in großer Zahl bereits vorhanden sind und sofort zur Verfügung stehen.

In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Nachtspeichergeräte im Betrieb, vorwiegend in Altbauten und mehrgeschossigen Wohnungsgebäuden. Die Geräte laden sich in den nächtlichen Schwachlastzeiten auf und geben die Wärme am folgenden Tag bedarfsgerecht ab. Das hat Vorteile: Dem Nutzer kommen spezielle Nachtstrom-Tarife zugute, die Energieversorger halten den Lastverlauf im Netz relativ konstant – eben weil sie durch Elektroheizsysteme mit Wärmespeicherung die „Nachttäler“ auffüllen können. Damit ist die Speicherkapazität von Nachtspeichergeräten aber noch lange nicht ausgeschöpft: Durch eine Anpassung der Steuerungstechnik könnten vorhandene Elektrospeicherheizungen ein Gesamt-Speichervolumen von 19 Giga-Watt Energie aufnehmen – dem gegenüber haben Pumpspeicherwerke nur 4 Giga-Watt Speichervolumen.

Energiewende erfordert politisches Umdenken

Den wertvollen Speichernutzen vorhandener Elektrospeicherheizungen hat nun auch die Bundesregierung erkannt. Die künftige Energiesparverordnung sieht demnach keinen Ausschluss von Wärmespeicherheizungen vor. Vielmehr dürfen sie in Deutschland auch über das Jahr 2019 hinaus betrieben werden.

Die AEG Haustechnik, Spezialist für die elektrische Anwendung am Bau und einer der größten Anbieter von effizienten Wärmespeicherheizungen, begrüßt diese Entscheidung. Moderne AEG Wärmespeicher entsprechen hohen technischen Standards und leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Energieeffizienz. Mit einem umfangreichen Portfolio beweist das Unternehmen, inwieweit diese Geräte durch stetige Weiterentwicklung den heutigen Anforderungen gerecht werden: Hochleistungsfähige Speichersteine und eine gute Wärmedämmung sorgen für eine gleichmäßige anhaltende Wärmeabgabe über den ganzen Tag hinweg. Das neue Silent-Air-Flow-System gewährleistet den sehr leisen Betrieb. AEG Elektrowärmespeicher erfüllen die geltende Sicherheitsnorm EN 60335. Sie sind leicht zu bedienen, energiesparend, leistungsstark und obendrein schön anzusehen. Für jeden optischen und montagetechnischen Anspruch stellt AEG Haustechnik die optimale Lösung bereit: Als Standard-, Niedrig- oder Flach-Baureihe.

Wissenswertes und FAQ zu Wärmespeichern

Elektroheizungen als sinnvolle Speicherlösung für Strom

Mit Blick in die Zukunft haben elektrische Heizsysteme nicht mehr länger nur ihre Daseinsberechtigung, sondern sind sinnvolle Lösungen für die angestrebte Energiewende. Aus diesem Grund werden Wärmespeicherheizungen ihre Bedeutung im mehrgeschossigen Wohnungsbau und in der Wohnbausanierung in den kommenden Jahrzehnten nicht verlieren.

Auch für den Neubau von energieeffizienten Einfamilienhäusern (Passivhäusern) werden elektrische Direktheizungen wie die Natursteinheizung oder die Fußbodentemperierung THERMO BODEN zunehmend interessant.
Durch geringe Aufheizzeit ist die Wärme schnell verfügbar und der Wärmekomfort ist hoch. Elektrische Direktheizungen ermöglichen die automatisierte und somit energieeffiziente Regelung und lassen sich in Gebäudeleittechnik-Systeme einbinden. Nicht zuletzt punkten Elektroheizungen durch geringe Investitionskosten und einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb ohne erforderliche Wartung.